Die Gründungsjahre von 1971 bis 1976
Die Arbeitsgemeinschaft Telegrafie-DL wurde am 01.05.1971 von Otto A. Wiesner DJ5QK gegründet als „Eine freie Gemeinschaft von Funkamateuren, deren Anliegen die Förderung der Betriebsart Telegrafie ist“. Inspiriert wurde er durch einige Leserbriefe im DL-QTC, der damaligen Klubzeitschrift des DARC. Zu der Zeit gab es einen wahren SSB-Boom, nachdem man entsprechende Bauteile erwerben konnte, eingefleischten Telegrafisten konnte das nicht recht behagen. Es gab also Gleichgesinnte die ähnlich dachten wie DJ5QK, er bekam dabei moralische Unterstützung u.a. von DJ1QQ, DJ4SB, DJ9SB und DJ6QM. Er veröffentlichte eine Notiz, dass er eine Arbeitsgemeinschaft CW gründen wolle.
Es gab erfreulich viele Interessenten, nun kam aber auch viel Arbeit auf DJ5QK zu, denn es gab ja noch keinerlei Organisation. Die neuen Mitglieder erhielten ihre Mitgliedsnummer auf einer Postkarte mitgeteilt. Die Aktivitäten waren anfangs noch recht bescheiden: Monatliche Rundsprüche. Im November 1971 wurde der erste „Deutsche Telegrafie-Contest“ veranstaltet, es wurden 61 Logs eingereicht. Ende 1971 zeigte die Mitgliederliste bereits knapp 100 Einträge, alles gut bekannte Telegrafisten. Im Sommer 1972 kam der QRP-Kontest hinzu. Die Anzahl der Mitglieder stieg rasant an zur großen Freude von DJ5QK, im Sommer 1973 waren es rund 200 Mitglieder und Ende 1973 war mit rund 300 Mitgliedern für Otto die Belastungsgrenze erreicht, er war ja noch berufstätig. Übrigens sei hier erwähnt, die gesamte Mitgliederdatei bestand zu dieser Zeit aus einem Holzkasten mit DIN A-6 Kärtchen, auf die dann die Mitgliedsdaten von Hand eingetragen wurden. Das „AGCW-Büro“ war im Wohnzimmerschrank untergebracht, Ottos XYL Marie half tatkräftig mit. Mitglieder der ersten Stunde waren (hier nur die ersten 30): 001 DJ5QK, 002 DJ3FK, 003 DK5BW, 004 DK5ES, 005 DL2ET, 006 DJ5TU, 007 DK3QX, 008 DL7QO, 009 DJ4AJ, 010 DJ0XX, 011 DK4IZ, 012 DJ6QM, 013 DK1OU, 014 DJ1QQ, 015 DJ7AU, 016 DL8XB, 017 DL1YA, 018 DK4LX, 019 DL1ZV, 020 DL1CU, 021 DK1XJ, 022 DJ4SB, 023 DJ9SB, 024 DL7DO, 025 DJ2YA, 026 DK5GD, 027 DK1WU, 028 DL2KS, 029 DJ4AV, 030 DJ7QX.
1974 wurde zu einem Ostertreffen nach Schriesheim bei Heidelberg eingeladen. Das erste Präsidium konstituierte sich mit Ralf Herzer DL7DO als Präsident, Otto A. Wiesner DJ5QK als Sekretär und Kurt Heinrich DL3MQ als Schatzmeister. Damit war eine Arbeitsteilung gegeben und DJ5QK wurde etwas entlastet.
1975 traf man sich Ostern erneut in Schriesheim. Inzwischen gab es auch ein komplettes Kontest- und Diplomprogramm. Die Diplomentwürfe stammten alle von Fried Bach DJ6QM, der auch über viele Jahre die Rundsprüche auf 80 Meter abstrahlte mit DL0AF. Ein Mitgliedsbeitrag wurde festgesetzt und erste Referenten wurden benannt: Willi Scherrer DK5RY als UKW- und später als QRP-Referent, Hartmut Weber DJ7ST für alle QRP-Konteste, DK4LP als Diplommanager. Am jeweils 4. Sonntag im Monat wurde ein Rundspruch unter DL0AF auf 3560 kHz abgestrahlt von DJ6QM.
1976 gab es die erste Ausgabe der AGCW-INFO, bestehend aus insgesamt 4 DIN A-4 Seiten. Das kleine Mitteilungsblatt wurde dann von Heft zu Heft umfangreicher, für die Redaktion war DK7GL zuständig. Ende 1976 gab es 352 Mitglieder. In der INFO erschien folgender Bericht: „Im Jahre 1976 schlossen sich 7 Mitglieder des OV Geseke O34 der AGCW-DL an. Diese Funkgruppe beantragte und erhielt das Call DL0AF (DL 0 Alter Fritz) und gründete im September 1976 den DARC OV Rüthen O37. Hauptanliegen des neuen OV ist die Pflege der Betriebsart CW, nach dem Motto: CW ist die Königin unter den Betriebsarten“. Zeitgleich und an gleicher Stelle wurde der FMC gegründet (Friends of S.F.B. Morse Club), allesamt Mitglieder der AGCW. Die enge Bindung des FMC zur AGCW wird auch dadurch deutlich, dass DL7DO als Präsident zahlreiche Berichte über den FMC in der INFO veröffentlichte. Der Mitgliedsbeitrag beträgt in diesem Jahr 10,00 DM.